Bohlingen
Der Weinbau in der Gemeinde Bohlingen lag auf der Landkarte des Bodensee-Weins lange Jahre etwas abseits, scheinbar…
…Doch nur scheinbar! Denn geht man in der Geschichte zurück, zeigt sich, dass Bohlingen eine Weinbautradition hat, die selbst derjenigen von der Insel Reichenau nicht nachsteht. Erst in den 60 er Jahren des letzten Jahrhunderts riss diese Tradition ab. Nach alten Urkunden lässt sie sich bis ins Jahr 773 zurückverfolgen . Eine alte Chronik erzählt uns, dass Bischof Gebhart von Speyer im Jahr 887 sechs Speidel Wein auf seiner Reise nach Rom mitnahm– ganz so schlecht kann der Bohlinger Wein schon damals nicht gewesen sein. Vom Mittelalter bis in die beginnende Neuzeit war Bohlingen Weinbauort. Im Jahr 1558 zählte die Gemeinde fünf stattliche Torkel. Noch im Jahr 1882 waren 24 Hektar Reben im Ertrag. Doch Reblaus, Frost und Mehltau ließen die Winzer in den folgenden Jahrzehnten verzweifeln. Die Ertragsfläche schwankte danach nur noch zwischen 5 und 14 Hektar. Nach dem zweiten Weltkrieg waren es dann noch vier Hektar und im Jahr 1965 sank die Rebfläche auf weniger als einen Hektar. Der Weinbau kam in diesen Jahren somit fast zum Erliegen.